Die meisten Einbrecher verschaffen sich Zugang zu fremden Wohnungen und Häusern, indem sie die Fenster aufhebeln oder die Scheiben einschlagen. Doch stoßen sie dabei auf Widerstand und gelangen nicht binnen kürzester Zeit ins Hausinnere, geben die Täter auf. Demzufolge sollte Einbruchschutz Fenster, Einbruchschutz für Terrassentüren und Co. weit mehr Beachtung geschenkt werden als es bisher der Fall ist.
Einbruchschutz für Fenster – DIN EN 1627 beachten
Darum sollte man auf die Widerstandsklassen achten, wenn man sich für den Kauf neuer Fenster entscheidet. Diese werden heute als „resistance classes“, kurz RC bezeichnet. Die DIN EN 1627 unterscheidet in sieben Widerstandsklassen:
1. RC 1 N
2. RC 2 N
3. RC 2
4. RC 3
5. RC 4
6. RC 5
7. RC 6
Die Polizei empfiehlt daher für einen optimalen Einbruchschutz am Fenster im privaten Bereich die RC-Klassen RC 1 N bis RC 3. Die oberen Widerstandsklassen sind vor allem im gewerblichen Bereich anzutreffen. Welche Widerstandsklasse ist im Einzelfall die Richtige?
RC 2 Fenster als allgemeine Empfehlung
Für den optimalen Einbruchschutz am Fenster empfiehlt die Polizei darum RC 2 Fenster. Diese sind mit Pilzkopfzapfen-Beschlägen ausgestattet und haben eine einbruchhemmende Verglasung, meist mit P4A-Glas. Auch ein abschließbarer Fenstergriff ist die Regel bei RC 2 Fenstern.
Eine Alternative zur RC 2 Widerstandsklasse ist beispielsweise das RC 2 N Fenster. Dieses enthält keine einbruchhemmende Verglasung. Ansonsten ist dieses Fenster ebenfalls mit allen übrigen Punkten für den Einbruchschutz am Fenster versehen, wie die RC 2 Widerstandsklasse. Aus diesem Grund empfehlen wir diese Form des Fensters, wenn kein direkter Angriff auf das Glas erwartet wird. Die meisten Einbrecher hebeln bspw. den Rahmen eher auf, als das Glas zu zerstören, was ja mit Lärm und einer erhöhten Aufmerksamkeit der Nachbarn einherginge, kann das RC 2 N Fenster als Alternative durchaus genutzt werden.
Für die oberen Geschosse eines Hauses eignet sich auch der Einbruchschutz für Fenster der Widerstandsklasse RC 1 N. Bei namhaften Herstellern bieten alle Fenster serienmäßig diesen Einbruchschutz. Fenster der RC 1 N Klasse stellen eine Grundsicherung dar. Sie eignen sich für Fenster, die nur mit einer Aufstiegshilfe, etwa einer Leiter, erreicht werden können und vor denen es keine direkte Standfläche gibt. Diese Widerstandsklasse reicht allerdings für leicht erreichbare Fenster, etwa im Erdgeschoss oder Keller, nicht aus.
Einbruchschutz Fenster nachrüsten – ist das möglich?
Wer jedoch nicht gleich seine ganzen Fenster austauschen will, kann einen gewissen Einbruchschutz für Fenster auch nachrüsten. Empfehlenswert sind hier vor allem drei Varianten zum Einbruchschutz für Fenster:
1. Aufschraubsicherung
Aufschraubsicherungen sollten nach DIN 18104 Teil 1 zertifiziert oder geprüft sein. Auf der Band- und der Griffseite sollte man mindestens je eine Aufschraubsicherung anbringen. Sinnvoller ist jedoch eine Aufschraubsicherung pro laufendem Meter.
2. Pilzkopfzapfen
Die nachträglich angebrachten Pilzkopfzapfen sollten nach DIN 18104 Teil 2 zertifiziert sein. Die Beschläge werden nicht sichtbar angebracht und verhindern hierdurch das Aushebeln des Fensters wirkungsvoll.
3. Abschließbare Fenstergriffe
Abschließbare Fenstergriffe können zum Beispiel auf Wunsch nachgerüstet werden. Sie sollten nach DIN 18267 zertifiziert sein und außerdem mindestens einem Drehmoment von 100 Newtonmetern standhalten können. Dies entspricht der Widerstandsklasse FG-S-1.
Fazit: Generell eignen sich Einbruchschutz Fenster bestens um einen Einbruch zu verhindern. Das einfache Aufhebeln ist bei einem Einbruchschutz Fenster nicht möglich. Anders als bei Alarmanlage oder bei einer Überwachungskamera ist dies ein echter Schutz. Jeder Einbrecher gelangt irgendwann ins Haus, wenn er genügend Zeit hat. Ein optimaler Schutz ist deshalb eine Kombination aus Überwachungskamera, die den Einbruch als Nachweis dokumentiert, Alarmanlage und Einbruchschutzfenster.